Ausblick

Ausblick

Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr gemäß ihrem im Februar veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht ein Wirtschaftswachstum von 0,2 %. Obwohl belastende Faktoren wie hohe Verbraucherpreissteigerungen und daraus folgende Kaufkraftverluste nachließen, würden geopolitische Krisen sowie geldpolitische Straffungen die erwartete Erholung weiter belasten. Wieder steigende Reallöhne und die robuste Arbeitsmarktentwicklung dürften im Jahresverlauf aber eine binnenwirtschaftliche Erholung einleiten.

Die Inflationsrate − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – hat sich zu Beginn des laufenden Jahres weiter abgeschwächt, mit Monatswerten von 2,9 % im Januar bzw. 2,5 % im Februar. Insgesamt erwartet die Bundesregierung eine deutliche Abschwächung auf 2,8 % für das laufende Jahr. Ungeachtet einer derzeitigen leichten preislichen Entspannungstendenz bleiben die Preise im Bausektor hoch. Unsere derzeitigen Bauprojekte im Neubaubereich sind über bestehende Verträge gegen Preissteigerungen geschützt. Bei technischen Baumaßnahmen im Bestand – beispielsweise Wohnungsmodernisierungen und Instandhaltungen – können wir weitestgehend auf Rahmenverträge mit planbaren Konditionen zurückgreifen. Um der anhaltend hohen Teuerungsrate entgegenzuwirken hat die Europäische Zentralbank den Leitzins für den Euroraum auf derzeit 4,5 % gesetzt. Insgesamt beträgt die mittlere Restlaufzeit der von der Wohnbau aufgenommenen Darlehen noch ca. 13,7 Jahre bei einem Gesamtvolumen von ca. 1,4 Mrd. €. Der Großteil der Darlehensverträge verfügt über eine Restlaufzeit von über 10 Jahren. Lediglich ein geringer Teil (< 3,6 % des Gesamtvolumens) hat noch einen kurzfristigen Auslauf unter 5 Jahren.

Als investives Unternehmen engagieren wir uns gezielt bei der Schaffung von Wohnraum durch Nachverdichtungen auf eigenen Grundstücken sowie auf neuen Projektgrundstücken. Zusätzlich zu den in 2023 angekauften Bauvorhaben in Düsseldorf, Köln und Bonn, haben wir im Februar 2024 weiteres Neubauprojekt in Nürnberg erworben. In dem Wohnquartier werden bis voraussichtlich Mitte 2027 insgesamt 167 Wohnungen entstehen, teilweise mit 25-jähriger Mietpreisbindung. Die vier Häuser werden als Energie-Effizienzhäuser 55-EE errichtet und erhalten eine DGNB-Zertifizierung.

Für den Bereich der Wohnungseigentumsverwaltung haben wir die vollständige Geschäftsaufgabe beschlossen, die bis spätestens Ende 2026 durch sukzessiven Abbau der Mandate vollzogen werden soll. Dank der Ausbildung und Expertise unserer Mitarbeiter können diese sozialverträglich innerhalb der Wohnbau-Gruppe tätig bleiben, so dass wir auch zukünftig mit allen Arten von Liegenschaften in der Wohnungseigentumsverwaltung vertraut sein werden.

Um die hohen Anforderungen einer sicheren und kosteneffizienten Wärmelieferung zu erfüllen, sind auch 2024 die laufende Instandhaltung und Modernisierung unserer Heizwerke und der Versorgungsleitungen festes Planungsprogramm. So wird beispielsweise in Koblenz mit der hydraulischen Einbindung und Erneuerung von Streckenabschnitten ein 10-Jahres-Sanierungsfahrplan fortgesetzt und voraussichtlich im Jahr 2026 abgeschlossen werden.

Innerhalb der Unternehmensgruppe werden fortlaufend weitere Digitalisierungspotenziale in unserer Verwaltung identifiziert. Neben Optimierungen bei Cloud-basierten Diensten (SharePoint) stehen vorrangig Projekte zur ERP-Systembetrachtung und umfangreiche Testungen im Fokus. Zudem wird die Einführung und Umsetzung digitaler Rechnungsdurchläufe in Buchhaltung und Fachabteilungen ein wichtiges Thema sein.

Den Geschäftsverlauf im Ganzen bewerten wir somit als nachhaltig stabil und sind bestrebt, auch in den kommenden Wirtschaftsjahren mindestens an die guten positiven Geschäftsergebnisse anzuknüpfen. Im Rahmen unserer prognostizierten Einnahmen für das Geschäftsjahr 2024 erwarten wir einen Anstieg der Sollmieten von ca. 5,7 Mio. € und damit ein gesamtes Sollmietenaufkommen von rund 187,2 Mio. €. Bei einem Jahresumsatz von 250 Mio. € plant die Wohnbau GmbH mit 46,7 Mio. € Konzern-Überschuss nach Steuern. Höheren Erlösen stehen weiterhin die umfangreichen gesetzlichen Wartungsauflagen im Bereich Energietechnik sowie die steigenden Bezugs-Kosten für unsere Instandhaltungsmaßnahmen gegenüber.

In Anbetracht der Qualität unseres Immobilienbestands, der langfristig niedrigen Leerstandsquoten sowie des jüngst erfolgten und künftigen Ausbaus unserer Wohnungsbestände in Großstädten sehen wir auch für die Zukunft solide Marktperspektiven. Wir rechnen weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach unseren Mietangeboten im gesamten Portfolio, verbunden mit einem anhaltenden Anstieg der Mietpreise.

gez.
Dipl.-Kfm. Matthias Schweizer
Geschäftsführer

gez.
Dipl.-Ing. Jens Bräutigam
Geschäftsführer