Vermögenslage

Vermögens- und Ertragslage

Verdichtet nach dem Kriterium ‚lang- und kurzfristig‘ ergibt sich aus Aktiva und Passiva zum Jahresende folgende Vermögens- und Kapitalstruktur des Wohnbau Konzerns:

 

 

31.12.2023

  31.12.2022   Veränderung  
 

T€

%

T€

%

T€

%

Vermögen

 

 

 

 

 

 

Immobilien

2.143.309

89,2

2.140.103

90,4

3.206

0,1

Bau-, Kaufvorleistungen

37.860

1,6

35.992

1,5

1.868

5,2

Mobilien, Software

1.894

0,1

1.967

0,1

-73

-3,7

Finanzanlagen

108.347

4,5

102.105

4,3

6.242

6,1

Kurzfristige Aktiva

110.869

4,6

87.310

3,7

23.559

27,0

 

2.402.279

100,0

2.367.477

100,0

34.802

1,5

 

 

 

 

 

 

 

Kapital

 

 

 

 

 

 

EK ohne Bilanzgewinn

766.175

31,9

731.028

30,9

35.147

4,8

Bilanzgewinn

46.677

1,9

47.344

2,0

-667

-1,4

Fremdmittel f. Investitionen

1.419.643

59,1

1.439.767

60,8

-20.124

-1,4

Sonst. langfr. Fremdmittel

80.094

3,3

74.606

3,1

5.488

7,4

Kurzfristige Passiva

89.690

3,7

74.732

3,2

14.958

20,0

 

2.402.279

100,0

2.367.477

100,0

34.802

1,5

Das bilanzielle Gesamtvermögen der Gruppe wuchs im Geschäftsjahr 2023 um 1,5 %, respektive um 34,8 Mio. € auf 2,4 Mrd. € an. Innerhalb des Vermögens erhöhten sich die Immobilienbuchwerte einschließlich der Vorleistungen für Bau und Kauf um saldiert 5,1 Mio. €, nach planmäßigen Abschreibungen von 36,3 Mio. € und Abgängen von 0,3 Mio. €. Als Zugänge trugen fertiggestellte Neu- und Ausbauten in Bonn und Berlin sowie umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung des Portfolios bei. In den Vorleistungen sind fortgeschrittene und neu begonnene Bauvorhaben in Düsseldorf, Köln und Bonn mit zusammen 33,4 Mio. € erfasst. Bei den Finanzanlagen handelt es sich hauptsächlich um eine langfristige Kapitalanlage, zum Stichtag mit 108,2 Mio. € bewertet (Vj. 102,0 Mio. €). In den kurzfristigen Aktiva sind zum einen mit 57,8 Mio. € die Bestände an abrechenbaren Nebenkosten und Wärmelieferungen enthalten, die sich insbesondere durch gestiegene Bezugskosten für Brennstoff und Wärme um 7,7 Mio. € erhöhten. Zum anderen auch die Kautionsguthaben unserer Mieter mit 34,4 Mio. € (+ 1,6 Mio. €), deren Bilanzausweis in gleicher Höhe bilanziell unter den Verbindlichkeiten aus Vermietung bzw. hier unter den sonstigen langfristigen Fremdmitteln erfolgt.

Der nominelle Anstieg des Eigenkapitals ohne Bilanzgewinn um knapp 35,2 Mio. € auf fast 766,2 Mio. € resultiert aus der Rücklagenzuführung aus dem vorjährigen Bilanzgewinn. Die Netto-Neuverschuldung zur Immobilienfinanzierung reduzierte sich um knapp 20 Mio. € auf 1.419,6 Mio. €. Einer Kreditneuaufnahme von 50,6 Mio. € standen im Geschäftsjahr 2023 Regel- und Sondertilgungen (einschließlich Kontokorrent) von 70,7 Mio. € gegenüber. In den sonstigen langfristigen Fremdmitteln sind – neben den Pensionsrückstellungen und den Mieterkautionen – passivisch abgegrenzte Zahlungen enthalten. Diese künftig aufzulösende Einnahmen betreffen Belegungsrechte mit Restlaufzeiten von 5-11 Jahren sowie gewährte Tilgungsverzichte zu öffentlichen Förderdarlehen. Bei den kurzfristigen Passiva wirken sich insbesondere die infolge der Energiekrise deutlich erhöhten erhaltenen Anzahlungen für Heizkosten und Wärmelieferungen auf die Steigerung zum Jahresende aus.

Nicht nur absolut (+ 34,5 Mio. €), sondern auch in Relation zur Bilanzsumme hat sich unser bilanzielles Eigenkapital (d.h. mit Bilanzgewinn) leicht verbessert, um 0,9 Punkte auf 33,8 %.

Ertragslage
Die Ertragslage des Geschäftsjahres 2023 wurde durch neue Mieterlöse aus dem erstmaligen Ganzjahresbetrieb neuer Wohnanlagen aber auch von umfangreichen technischen Maßnahmen beeinflusst. Ebenfalls zeigten sich in den Kostenentwicklungen weiterhin die Folgen der Energiekrise und bestehender Inflationstendenzen bei privaten und kommunalen Dienstleistungen. Infolge dieser Preistendenzen und umfangreicher technischer Erhaltungsmaß-nahmen schließt die Wohnbau bei erzielten Mehrumsätzen im Konzernergebnis um 0,4 % geringer gegenüber dem Vorjahr ab.

2023 2022 Veränderung
T€ T€ T€ %
Gesamtleistung 243.532 228.963 14.569 6,4
Betrieblicher Aufwand 166.625 149.771 16.854 11,3
Betriebsergebnis 76.907 79.192 -2.28 -2,9
Finanzergebnis -22.318 -24.066 1.748 -7,3
Neutrales Ergebnis 2.187 2.149 38 1,8
Steuern vom Ertrag -9.297 -9.612 315 -3,3
Konzernjahresergebnis 47.479 47.663 -184 - 0,4

Ihre Gesamtleistung steigerten die Gesellschaften um 14,6 Mio. € (bzw. 6,4 %) auf 243,5 Mio. €. Bei Erlösschmälerungen von 1,92 Mio. € (Vj. 1,36 Mio. €) verbesserten wir die Erlöse aus Sollmieten um knapp 5,6 % auf 181,6 Mio. €. Weiterer, aber neutraler Leistungsfaktor sind die um 7,7 Mio. € gestiegenen Bestände abrechenbarer Nebenleistungen für Heizung und Betrieb unserer Gebäudeanlagen sowie aktivierte Eigenleistungen von 0,8 Mio. € (Vj. 0,9 Mio. €).

Die Steigerung des Betrieblichen Aufwands überschritt dieses Jahr mit 16,9 Mio. € die Entwicklung der Gesamtleistung. Auslöser für den überproportionalen Anstieg sind im Wesentlichen unser aufgestocktes Programm für Einzel- und Großmodernisierungen sowie die gesetzlichen Auflagen zur Heizungseffizienz (EnSiKuMaV). Die technischen Aufwands-Maßnahmen zur Modernisierung und Instandhaltung sind mit insgesamt 42,5 Mio. € um 6,2 Mio. € bzw. 17,0 % über denen des Vorjahres erfasst.


Der betriebliche Aufwand beinhaltet, korrespondierend zu den Bestandserhöhungen innerhalb der Gesamtleistung, mit einem Anstieg von 7,8 Mio. € auch die Betriebs- und Heizkosten, die sich zum Jahresende auf knapp 54,0 Mio. € kumulierten. Weitere wesentliche Aufwandskomponenten der Gesellschaft waren die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen (36,8 Mio. €, + 1,9 Mio. €) und der Personalaufwand (21,4 Mio. €, + 2,4 Mio. €). Schließlich stagnierten die Kosten für allgemeine Verwaltung in Höhe von 6,2 Mio. € auf Vorjahresniveau. Als Saldo aus Leistung und betrieblichen Aufwendungen verminderte sich das Betriebsergebnis der Wohnbau-Gruppe leicht um 2,9 % und schließt im Geschäftsjahr 2023 mit einem Überschuss von 76,9 Mio. € ab. Das Finanzergebnis verbesserte sich in 2023 trotz der weiteren Zinsverschärfung am Kapitalmarkt nochmals deutlich von -24,1 Mio. € auf -22,3 Mio. €. Die Kostenbelastung unseres Darlehensportfolios konnte durch hohe Sondertilgungen und Darlehen mit langfristiger Zinsbindung gesenkt werden. Der steigende Marktzins reduzierte wiederum den Aufwand zu den Pensionsrückstellungen. Insgesamt sind im Ergebnis neben den Zinsaufwendungen von 25,8 Mio. € auch Zinserträge in Höhe von 3,5 Mio. € enthalten.

Das Neutrale Ergebnis 2023 endet leicht über Vorjahresniveau. Wesentliche Komponenten sind öffentliche Zuschüsse zur Förderung energetischer Verbesserungsmaßnahmen an unseren Anlagen (1,4 Mio. €) sowie Buchgewinne aus Anlagenabgängen (0,5 Mio. €).

Die ausgewiesene Ertragssteuerbelastung trägt mit 9,3 Mio. € (Vj. 9,6 Mio. €) der voraussichtlichen Körperschaft- und Gewerbebesteuerung unserer Organschaft mit der Wohnbau Service Bonn GmbH und der Wohnbau Service Nostro GmbH Rechnung. Hierbei sind steuerbilanzielle Modifikationen (insbesondere höhere Abschreibungen) sowie gewerbesteuerliche Kürzungen für Mieterträge berücksichtigt.