Hausbewirtschaftung, Vermietung eigener Bestände
Die Umsatzzahlen – insbesondere hinsichtlich der Sollmieten – bestätigen wiederholt die positive Entwicklung der Wohnbau-Gruppe. Basierend auf der Erweiterung unserer Vermietungsangebote, unserer kontinuierlichen Überprüfung des gebotenen Mieterhöhungspotenzials im Bestand sowie marktgerechter Vertragsabschlüsse bei Neu- und Erstvermietungen ist das Sollmietenaufkommen aller Vermietungsarten bei einem Plus von knapp 5,6 % um 9,58 Mio. € auf 181,55 Mio. € (Vj. 171,97 Mio. €) angestiegen.
Im Detail setzt sich der Mietanstieg aus den folgenden Einzelpositionen zusammen:
Zuwachs | Veränderung | |
Mieterhöhungen im Bestand (gesamt) | + 5,34 | + 3,1 % |
Auswirkungen Erstbezüge Neubau 2022/2023 | + 4,12 | + 2,4 % |
Auswirkungen Bestandsankäufe 2022/2023 | + 0,27 | + 0,2 % |
Auswirkungen Verkäufe / Abgänge 2023 | - 0,15 | - 0,1 % |
Gesamt | + 9,58 | + 5,6 % |
Das organische Mietwachstum unserer Bestandsobjekte mit einem gesamten Volumen von 5,34 Mio. € umfasst die gesetzlich gebotenen Bestandsanpassungen, marktgerechte Neuvermietungen sowie Modernisierungsumlagen. Als größte Teilposition sind BGB-Bestandsmieterhöhungen (+3,50 Mio. €) enthalten. Deutliches Anpassungs-potenzial mit Wirkung zum Juli 2023 schuf vor allem der neue Münchener Mietspiegel. Er weist mit einem Plus von 21 % ggü. 2021 die bisher höchste Steigerung aus. Aus höheren Neuvertragsabschlüssen resultiert insgesamt ein jahresbezogenes Umsatzplus von 1,63 Mio. €. Der durchschnittliche Mietzins (Kaltmiete) bei Erst- und Neuvermietungen unserer Wohnungen lag im Jahr 2023 bei 11,80 €/m²-Wohnfläche (+ 5,5 %; Vj. 11,19 €/m²). Die um Erstvermietungen bereinigte Neuvertragsmiete beträgt 11,55 €/m². Aus Modernisierungsumlagen im Bestand – wie energetischen Modernisierungen – resultiert eine Mehrmiete von 0,21 Mio. €.
Die Mieteinnahmen aus neu errichteten Vermietungseinheiten (Neubau / Nachverdichtung) betragen im Be-richtsjahr 4,12 Mio. €. Mit 2,8 Mio. € ist der Beitrag des Ende 2022 fertiggestellten Neubaus in Düsseldorf-Lörick – mit 221 Wohneinheiten und einer Kindertagesstätte – mit dem Mietenzugang ab Erstvermietung Mitte Januar hervorzuheben.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung weiterer Kennziffern der Hausbewirtschaftung im Jahresver-gleich 2023 und 2022:
Kennziffer | Jahr 2023 | Jahr 2022 |
Ø-Wohnungsmiete | 10,07 €/m² | 9,66 €/m² |
Fluktuation | 8,20 % | 8,87 % |
Leerstandsquote | 0,51 % | 0,55 % |
Erlösschmälerungen | 1,92 Mio. € | 1,36 Mio. € |
Zum Jahresende liegt die durchschnittliche Miete im Wohnungsbestand bei 10,07 €/m², womit das Plus im Jahres-vergleich 0,41 €/m², bzw. 4,2 % beträgt.
Die Fluktuationsrate in Höhe von 8,20 % (Vj. 8,87 %), gemessen am zeitanteiligen Wohnungsbestand, erreicht den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre.
Am Jahresende 2023 liegt die Leerstandsquote bei 0,51 % (Vj. 0,55 %). Insgesamt standen 103 der 20.302 Wohnungen der Wohnbau-Gesellschaften leer. Im Geschäftsjahr 2023 schließen die Erlösschmälerungen zum Jahresende mit 1,92 Mio. € (Vj. 1,36 Mio. €) ab. Die Erlösschmälerungsquote, d.h. die gesamten Erlösschmälerungen aufgrund von Leerstandszeiten, Mietminderungen und -kürzungen im Verhältnis zum gesamten Sollmieten-aufkommen im Berichtsjahr beträgt 1,06 % (Vj. 0,79 %). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Erstvermietung im Neubau Düsseldorf-Lörick (221 Wohnungen) zum Jahresanfang mit sukzessiven Mietereinzügen und entsprechenden temporären Leerständen zurückzuführen sowie auf die Nachvermietungen größerer Gewerbeflächen. In die Umsatzerlöse der Wohnbau gingen mit 48,5 Mio. € ferner die umlegbaren Nebenkosten des Vorjahres mit erfolgter Abrechnung im Berichtsjahr ein (Vj. 44,6 Mio. €). Davon entfallen 17,7 Mio. € (Vj. 15,0 Mio. €) auf die Beheizung der Mieteinheiten und 30,8 Mio. € (Vj. 29,6 Mio. €) auf die kalten Betriebskosten. Steigerungen der Heizkostenumlage infolge der Energiekrise konnten in großen Teilen für den Mieter noch durch feste Gasverträge abgefedert werden. Die gesetzlich bestimmten Preisnachlässe der Versorger (Soforthilfe, Energiepreisbremse) sind und werden in den Abrechnungen der Kosten dieses und kommendes Jahr vollumfänglich an die Mieter und Wärmeabnehmer weitergegeben.
Sonstige Geschäftsfelder
Im Geschäftsfeld der Fremdverwaltung von Immobilien erzielte die Wohnbau Service Bonn GmbH einen Umsatz von 1.975 T€ (Vj. 2.127 T€). Der Teilumsatz aus der Komplettbetreuung des Gewerbeportfolios eines großen Fremdeigentümers betrug dabei 752 T€ (Vj. 792 T€). Die Gesamtzahl der verwalteten Einheiten (WEG- und Fremdverwaltung) zum Jahresende belief sich auf 3.424 Wohnungen (Vj. 4.702), 307 Gewerbeeinheiten (Vj. 365) und 1.697 PKW-Stellplätze (Vj. 2.617).
Ein wesentliches Umsatz- und Ergebnisvolumen entfiel auf die Wärmelieferungen der drei Heizwerke in Bonn, Koblenz und München. Einschließlich der Bestandsveränderungen für noch nicht abgerechnete Lieferungen erzielte diese Sparte im Berichtsjahr eine Leistung von 5.019 T€ (Vj. 2.640 T€) auf Lieferungen an konzernexterne Dritte. Der Betrieb war weitgehend störungsfrei und die Wärmeversorgung jederzeit gewährleistet. Aufgrund der volatilen Preise erfolgt der Gaseinkauf für das jeweilige Folgejahr seit 2023 in Tranchen. Förderungen nach dem Erdas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) wurden zu Gunsten der Wärmekunden beim Staat geltend gemacht.
Nachdem im Vorjahr durch den Einbau sparsamer Kesselkreispumpen die Gesamteffizienz der Anlagentechnik im größten Heizwerk, Bonn-Heiderhof, verbessert wurde, konnte durch Teilerneuerungen an beiden Großwasserraumkesseln die technischen Optimierungen der Wärmeerzeugung abgeschlossen werden. Im Versorgungsgebiet des Heizwerk Koblenz wurden neben Umschlussarbeiten weitere Verbindungsabschnitte im Fernwärmenetz erneuert.
In einer gemeinsamen Quartiersentwicklung mit der VEBOWAG (Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG) wird die Wohnbau-Gruppe bis zum Jahr 2026 eine Wohnanlage mit ca. 246 Wohnungen errichten. Die Wohnbau Service Bonn ist hierbei als Erschließungsträgerin für die öffentlichen städtischen Flächen beauftragt. Die von Dritten bezogenen Eingangsleistungen 2023 von 518 T€ (Vj. 891 T€) wurden in gleicher Höhe an den konzernexternen Vertragspartner weiterberechnet. Der Rückgang ist durch den Fortschritt der Erschließungsmaßnahmen und ins-besondere den Rückgang von hohen Planungskosten aus der Anfangsphase des Projektes begründet.
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